«Gebirgsformationen»
Eine der ersten Fragen, die sich mir beim «Johlen und Gradhäbe» im Toggenburg stellten: Singen wir eigentlich bei Jodeln die Gebirgsformen nach?
Hans Kayser (1891–1964), der grosse Erforscher der Welt der Naturharmonik und ihrer Quantengesetze, hat sich diese Frage auch gestellt. Und er hat Antworten gefunden – in der Natur beim Wandern im Bintal und in der Theorie beim Aufzeichnen von Mustern, die beim Zuammentreffen verschiedener Wellen entstehen. Für Hans Kayser war klar, dass die «geometrische» Form der Gebirgsketten solchen Interferenzmustern entspricht, die auf den harmonikalen Proportionen beruhen. Also Musik sind. Es könnte durchaus sein, dass die Toggenburger und Appenzeller – mehr oder weniger bewusst – singen, was sie sehen. Sie «hören» ihre Berge.
Hans Kayser schreibt (Lehrbuch, § 10a): «Wenn man diese Interferenzkurven auf ihre graphische Form hin genau betrachtet, so fällt aufs erste ihre erstaunliche Ähnlichkeit mit Gebirgsprofilen auf. Es wäre dies freilich zunächst eine äussere Analogie, die aber ein wesentlich stärkeres Gewicht erhält, wenn wir uns überlegen, wie ein Gebirgszug überhaupt entstanden sein mag.